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Porträt von Stahlberger

Mit ihrem neuen Album «Immer dur Nächt» beweisen Stahlberger ihre Vielschichtigkeit, stilistische Treffsicherheit und eine erfrischende musikalische Experimentierfreude. Die Band aus St. Gallen, bekannt für ihren unverwechselbaren Mix aus Mundart-Pop und avantgardistischen Klängen, zeigt sich hier als über Jahre hinweg eingespieltes Kollektiv, das sich ständig weiterentwickelt hat, ohne seine Wurzeln zu verlieren.

Die Songs auf «Immer dur Nächt» greifen zentrale Themen wie Verschwinden, Suchen und das Lebenam Rand auf. Diese Motive blitzten schon früher in den Texten von Manuel Stahlberger auf, finden hier aber eine neue Dringlichkeit. Titel wie «Besseri Stadt», «Pokerface» und «Ewige Summer» verdeutlichen die gesellschaftskritischen und persönlichen Reflexionen, die die Band gekonnt in ihre ganz eigene Musik übersetzt. Dabei treffen melancholische und dystopische Bilder auf treibende, repetitiv-krautige Arrangements, in denen Schlagzeug und Bass die Hauptrolle spielen, während Gitarren und Synthesizer in dunklen Klangfarben die Atmosphäre prägen.

Die Band hat sich auf dem neuen Album noch weiter von den Strukturen klassischer Rock- und Popsongs entfernt. «Immer dur Nächt» ist die logische Fortführung der Arbeit, die sie mit früheren Alben wie «Lüt uf Fotene» begonnen haben. Schlagzeuger Dominik Kesseli beschreibt es so: «Wir generieren eine musikalische Wolke, in der man schwebt, und die sich von klaren Metronom-Strukturen löst.»

Prägend war auch die erneute Zusammenarbeit mit dem deutschen Produzenten Olaf Opal (The Notwist, International Music, Die Sterne), die der Band wichtige Impulse gab. Songs wie «Fluss» oder «Bösi Wonig» profitieren von dieser kreativen Verbindung, die den Sound weiter in Richtung Krautrock und improvisatorische Freiheit führt.

Gleichzeitig behalten die konsequent reduzierten Texte ihre zentrale Rolle und verbinden die Musik zu einem kohärenten Ganzen. Hier erschafft einer durch präzise Beobachtungen und poetische Verdichtungeine Welt, die zugleich vertraut und verstörend ist – eine, die verborgene Schattengefühle heraufbeschwört.

Stahlberger bewegen sich seit langer Zeit (wenn nicht gar seit jeher) abseits gängiger Formeln. Ihre Lieder erfordern Geduld und Aufmerksamkeit, werden aber gerade dadurch einzigartig.

Die fünf Freunde tanzen gekonnt zwischen Stuhl und Bank, ohne zwischen selbige zu fallen. GitarristMichael Gallusser sagt: «Die Algorithmen der grossen Musikplattformen benachteiligen Atypisches, aber es gibt ein Paralleluniversum – mit Spielraum und Verbündeten.»

Mit ihrem neuen Album fordern Stahlberger erneut den Mainstream heraus und feiern die Freiheit, Musik jenseits von Normen und Erwartungen zu machen. Das Resultat ist ein Werk, das inspiriert, irritiert und bewegt.

«Immer dur Nächt» erscheint am 28.03.2025 bei Stahlberger/Irascible. Weitere Informationen und Konzerttermine finden Sie auf www.stahlberger.ch