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Porträt von Yuck Miranda
© Ambre Alfredo

Während der Residenz an der Kaserne begann der mosambikanische Künstler Yuck Miranda mit der Erforschung von queeren Figuren aus dem vorkolonialen und postkolonialen Mosambik, die in der Zeit nach der Unabhängigkeit in die Minen Südafrikas auswanderten, um dort zu arbeiten.

Einigen Anthropolog*innen und Wissenschaftler*innen zufolge brachte diese Gemeinschaft bereits bestehende «homosexuelle Praktiken» und homoaffektive Ehen mit, die in den südafrikanischen Minen geschlossen wurden und auch als «Minenarbeiter-Ehen» bezeichnet werden. Es wurde eine Untersuchungskommission eingesetzt, die für die Kontrolle der «unnatürlichen Laster» bzw. dieser seltsamen Gestalten, die in den Minen arbeiteten, zuständig war.

Viele Mosambikaner*innen haben mindestens ein Familienmitglied, das in Südafrika gelebt und gearbeitet hat, darunter auch Väter, die in den Johannesburger Minen gearbeitet haben. Dies ist nicht überraschend, da dieser Strang der männlichen Migration für den größten Teil des zwanzigsten Jahrhunderts ein bestimmendes Merkmal der sozialen Geschichte Südmosambiks war.

Es ist auch bekannt, dass die «Minenlager», in denen afrikanische Arbeiter aus Mosambik und anderen Ländern untergebracht waren, berüchtigte Schauplätze für das waren, was die Kolonialbehörden als «widernatürliche Laster» bezeichneten, nämlich verschiedene Formen gleichgeschlechtlicher Beziehungen.

Angesichts der herausragenden Stellung, die die Migration in die Johannesburger Minen in der nationalen Geschichtsschreibung, im öffentlichen Gedächtnis und in der mosambikanischen Kultur einnimmt, stellt Yuck Miranda in diesem Showing die Frage, warum die queeren Dimensionen dieser Geschichte im Land weiterhin völlig ignoriert werden.

Dauer: 90 Min.

Artists in Residence

Anmeldung: buero@kaserne-basel.ch
Treffpunkt: Kasernenhof 8 (Eingang Hofseite kHaus)

Um die Zugänglichkeit für gehörlose Menschen bei unseren Showings zu ermöglichen, probieren wir verschiedene Möglichkeiten aus, die zum jeweiligen Showingformat passen: Untertitelung, Handouts usw.

Aufgrund des Showingcharakters steht erst kurzfristig fest, auf welche Art der Zugang gewährleistet wird. Melde dich bitte bei Julia für Infos: j.ritter@kaserne-basel.ch