
"The thought of the tremor characterizes the approach of this inextricable world." – Édouard Glissant
Wenn ich zittere, zittert die Welt. Welche politischen und metaphysischen Implikationen hat ein zitternder Körper in einer zitternden Welt? Welche resonanten Möglichkeiten erzeugt das Zittern?
Bei der Künstlerin wurde ein essenzieller Tremor diagnostiziert, eine Erkrankung, die dazu führt, dass ihre Hände sichtbar zittern. In Tremor nutzt sie ihren Zustand als choreografische Technik und als Mittel der Organisation und des Widerstands – sie erforscht Vorstellungen vom Körper als Ereignis oder Störung, als Behinderung, als strukturelles Versagen und als untrennbare und fortwährende Bewegung unserer materiellen und politischen Welt. Durch die Überlagerung von Tanz, Sprache und Live-Trommelkompositionen zittert die Performerin auf eine Versöhnung zwischen ihrem Körper und allem zu, was es zu zittern gibt. Schliesslich gibt es so viel, wofür man zittern kann.
Das Publikum hat, im Raum stehend, die Möglichkeit, Sylvie Robinsons Versöhnung zu beobachten und so zu unterstützen. Gleichzeitig wird das Zittern selbst spürbar. Denn wenn die Welt zittert, zitterst du auch.
Als Kollektiv TRBL schaffen die Performerin Sylvie und die Dramaturgin Louisa Raspé textuelle und choreografische Kompositionen, die sich auf ihren jeweiligen Hintergrund in Tanz, Anthropologie, Theater und Medienphilosophie stützen. Tremor ist eine Zusammenarbeit mit dem Musiker und Komponisten Akram Hajj, dessen jüngste musikalische Praxis sich auf elektroakustisches Trommeln und die Anwendung von Hybrid-Piezo auf Daf und Orchester-Trommeln konzentriert. Akram begleitet Tremor live auf der Bühne.
Im Rahmen der Treibstoff Theatertage Basel
treibstoffbasel.ch
Credits
Konzept + Performance: Sylvie Robinson
Music: Akram Hajj
Dramaturgie: Louisa Raspé
Bühne & Licht: Lilli Unger
Produktion: TRBL
Foto Credit: Livia Walk
Kollektiv TRBL
TREMOR ist die erste Zusammenarbeit zwischen der Performerin Sylvie Robinson und der Dramaturgin Louisa Raspé, die das Kollektiv TRBL im Jahr 2024 gegründet haben. In ihrer Arbeit als TRBL wollen Sylvie und Louisa durchdachte und vielschichtige Theater- und Bewegungskompositionen schaffen, die sich auf kritische, geschlechtsspezifische und psychoanalytische Theorien sowie auf ihre Forschungshintergründe in Medienphilosophie und Anthropologie stützen.