Es gibt Songs, bei denen läuft sofort ein Film vor dem inneren Auge ab. Und es gibt Videosequenzen, die haben so einen Groove und Ton, dass man die Musik dazu schon fast hören kann. Ein gutes Musikvideo erzählt eine Geschichte, vermittelt ein Gefühl, breitet der Musik den Teppich aus und bringt sie zum Fliegen – und Ja: Ton und Bild in der richtigen Kombi, das kann im besten Fall schon fast bewusstseinserweiternd wirken. Ausserdem ist das Visuelle, so wie Musik heute konsumiert wird, nicht mehr wegzudenken und wird vom Publikum und dem Musikbusiness fast schon vorausgesetzt. Und Musikvideos sind eine Kunstform, die Preise an Festivals gewinnen kann.

High time auch bei Mitten in der Woche darüber zu sprechen. Wir tun dies in der kommenden Ausgabe Kino fürs Ohr – Über Musikvideos mit der Basler Musikszene mit verschiedenen Musiker*innen und Videoartists, die ihre Videos selbst oder in Zusammenarbeit entwickeln. Vom ganz kleinen bis zum etwas grösseren Budget, von homemade bis professionell und durch ganz verschiedene Stile. Und natürlich schauen und hören wir rein, dürfen Fragen stellen und vielleicht den einen oder anderen Geheimtipp erfahren.

Mit dabei sind: 

I Used to Be Sam (formerly known as Annie Goodchild), die uns mit ihrer gleichnamigen EP mitnimmt auf eine zutiefst persönliche, kaleidoskopische Reise über transracial Adoption (TRA) und Selbstfindung. Mit zauberhaftem, vielschichtigen Pop, in dem neben ihrer eigenen, wunderschönen Stimme auch Stimmen von anderen TRAs zu hören sind und mit zu grossen Teilen selbst geplant und produzierten Videos, die diesen Weg bildhaft wiedergeben und unterstreichen.

Manuel Gagneux von Zeal & Ardor, der mit seiner Band, und einem unkonventionellen Sound und Approach zum Metal seit 2016 in der Szene weltweit ein Begriff (und auf Tour) ist. Mit dabei sind Jen Ries, die beim Video Death of the holy (vom letzten Album Zeal & Ardor) Regie führte und Manuel Sieber, der als Executive Producer diverse Zeal & Ardor Musikvideos produziert hat.

Cablesalad - Naïma und Léon, die mit Dancy-Electro-Indiepop und Melodic Techno seit 2022 für Aufhorchen sorgen und in ihren Live-Sets treibende Beats und sphärische Klänge mit Performance, Licht und Einflüssen aus anderen Kunstbereichen mischen. Ihr Video dancemorethinkless unterstreicht diesen Approach und macht Lust auf ihr Debutalbum-Projekt Time Capsule, das im Frühling 2024 herauskommt.

Juicy Lemon Club, das Basler Quartett, das mit ihrem groovigen Indie Disco Sound letztes Jahr die Festivalbühnen im Sturm erobert hat und am 9.2. ihre Debut-EP Sleepless herausbringt. Mit der Single 21st Night of May haben sie dazu einen ebenso akustischen wie bildgewaltigen Vorgeschmack gegeben und werden uns gemeinsam mit Regisseur und Produzent Marco Peters mehr dazu erzählen.