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Ein schwarzer Künstler stellt fest, dass er zum Soldaten geworden ist. Als Kunstarbeiter betritt er die Bühne. Im Kampf um Repräsentation und Ressourcen erhält er eine Waffe und lernt, dass auch in der Kunst gilt: Die Befreiung der Okkupierten ist gleichzeitig der Schrecken der Besatzer. Doch ist Kulturkampf Krieg?
Wenige haben so luzide über die Gewalt in einer zersplitterten Welt geschrieben wie Frantz Omar Fanon. Ein Psychiater und Marxist aus Martinique, der überzeugt war, dass die Entmenschlichung durch den europäischen Kolonialismus nicht durch Verhandlung und Kompromiss überwunden werden könne, sondern nur durch die Zerstörung desselbigen. Fanons Rechtfertigung der antikolonialen Gewalt wurde von Linken weltweit rezipiert, von der Black Panther Party bis zur RAF, und wird bis heute
kontrovers diskutiert. Wann und in welchem Kontext ist es notwendig Gewalt oder ihre Abwehr zu organisieren?
Auf der Bühne durchlebt der schwarze Künstler seine Transformation zum Soldaten noch einmal. Im Zusammenspiel von Sprache und physischer Kraft des Schlagwerks befragt er die historische Situation und sucht sein Verhältnis zur Gewalt.
In der Performance werden Rassismuserfahrungen thematisiert. Dabei werden auch rassistische Äußerungen wiedergegeben.
Biografie
Julian Warner (Konzept, Text, Performance) ist ein deutsch-britischer Künstler und Kurator. Er ist künstlerischer Leiter des Brechtfestivals Augsburg 2023-25 und veröffentlicht unter dem Alias Fehler Kuti Popmusik und Performances. Er co-kuratierte Performing Arts Festivals für das Künstler*innenhaus Mousonturm, die Münchner Kammerspiele und die Berliner Sophiensaele. 2021 entwarf er für das internationale Theaterfestival Spielart ein Großprojekt im öffentlichen Raum zu gegenwärtigen Diskursen der Angst ("Global Angst: Parlament. Parade. Ritual."). 2022 war er künstlerischer Leiter des Festivals der KulturRegion Stuttgart „Über:Morgen“. Er ist Herausgeber eines Sammelbandes zu Problemen der postkolonialen Kritik in Deutschland: After Europe. Beiträge zur dekolonialen Kritik (Verbrecher Verlag, 2021) und war 2022-23 Gastprofessor für Dramaturgie an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe.
Markus Acher (Percussion) ist Sänger, Multiinstrumentalist, Komponist und Musikkurator. Seit 1990 spielt er in der Indie-Band „The Notwist“, mit der er international veröffentlicht und tourt sowie in zahlreichen anderen Bands, wie der Akustik-Instrumental-Combo Hochzeitskapelle oder der internationalen Kollaborationsband Spirit Fest.
Er kuratiert seit 2016 das Alien Disko Festival in München und unterhält das Label Alien Transistor. Als Bandmitglied und solo hat er die Musik zu zahlreichen Theaterstücken, Hörspielen und Filmen komponiert und eingespielt. 2010 gewann er mit The Notwist für „Sturm“ (Hans Christian Schmid) und 2019 mit der Hochzeitskapelle für „Wackersdorf“ (Oliver Haffner) jeweils den deutschen Filmpreis in Gold für die beste Filmmusik.
Credits
Konzept, Performance, Musik: Julian Warner
Musik und Live-Schlagzeug: Markus Acher
Stimme: Veronica Burnuthian
Dramaturgie: Veronika Maurer
Licht, Technik: Dennis Dita Kopp
Künstlerische Produktionsleitung: Sabine Klötzer
Übersetzungen: Veronica Burnuthian, Anna McCarthy
Produktion: Studio Julian Warner
Koproduktion: Belluard Bollwerk, Kaserne Basel, Donaufestival Krems, Burg Hülshoff – Center for Literature, Theater Rampe, Münchner Kammerspiele, studiobühneköln
Entstanden dank eines Kulturförderbeitrags des Kantons Freiburg