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Die Residenzkünstlerin Hiba Mehrez schreibt über ihr Showing:
Bei dem Spiel Himmel und Hölle gibt es immer eine Zahl, die übersprungen wird. Ist es möglich, dass ich mir mein Leben innerhalb der Grenzen dieses Spiels vorstelle? Was überspringe ich? Dieses Showing ist eine Erkundung, eine Reise in die Selbstdarstellung, eine Enträtselung von Identität, Arbeit, Leidenschaften und deren Zusammenspiel mit der breiteren Gemeinschaft, der Gesellschaft und den uns innewohnenden Definitionen, die uns prägen.
Ist meine Selbstpräsentation eine direkte Ansprache an ein Kollektiv, und an welches? Verkörpere ich jetzt den Inbegriff des Individualismus? Sollte ich das überhaupt?
An der Schnittstelle zwischen persönlicher Erfahrung und gesellschaftlichem Diskurs stütze ich mich auf Hanna Arendts Artikel We Are Refugees, um die Vorstellung zu unterstreichen, dass das Persönliche tatsächlich politisch ist. Die Bühne wird zu einer öffentlichen Plattform, auf der wir die Fragen, die Arendt bereits im letzten Jahrhundert gestellt hat, aufgreifen und hinterfragen.
Artists in Residence
Linktr.ee Hiba Mehrez
Dauer: ca. 90 Minuten
Anmeldung: buero@kaserne-basel.ch
Treffpunkt: Kasernenhof 8 (Eingang Hofseite kHaus)
Um die Zugänglichkeit für gehörlose Menschen bei unseren Showings zu ermöglichen, probieren wir verschiedene Möglichkeiten aus, die zum jeweiligen Showingformat passen: Untertitelung, Handouts usw.
Aufgrund des Showingcharakters steht erst kurzfristig fest, auf welche Art der Zugang gewährleistet wird. Melde dich bitte bei Julia für Infos: j.ritter@kaserne-basel.ch
Biografie
Die künstlerische Arbeit der Dramatikerin Hiba Mehrez ist geprägt von ihren Erfahrungen mit Physical Theatre und der Betrachtung des Körpers als politisches Werkzeug. Nach einer langen und beschwerlichen Reise lebt sie nun seit 2018 in Deutschland und pendelt zwischen Damaskus, Istanbul, Tunis und Berlin. Seitdem hat sie an zahlreichen Projekten in unterschiedlichen Funktionen mitgewirkt - als Dramaturgin, Dramatikerin und Theaterpädagogin. In ihrer Forschung beschäftigt sich Hiba mit Genderthemen und intersektionalem Feminismus.