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In CARNOID begegnen sich menschliche und technische Körper und verhandeln, in welchem Verhältnis sie zueinander stehen. Der Basler Choreograf Fabrice Mazliah, bekannt für seine feine, körpernahe Arbeit, bringt drei Performer*innen und ein Auto auf die Bühne. Im Dialog mit dem Auto – einem umstrittenen Symbol für Fortschritt und Macht – entsteht ein fragiles Zusammenspiel aus Nähe, Verwundbarkeit und Widerstand: Wer durchdringt wen und wo findet eine Verschmelzung statt?
Gemeinsam mit Ophelia Young, Oleg Stepanov und Jan Chris Pollert, drei ehemaligen Tänzer*innen des Ballett Basel, erkundet Mazliah, wie Mensch und Maschine in unserer heutigen Zeit aufeinandertreffen: sich streifen, kollidieren, durchdringen – und vielleicht kollabieren können.
Premiere am 27.2.!
Biografie
Der Schweizer Tänzer Fabrice Mazliah ist seit über 20 Jahren als Choreograph tätig. Seine Choreographien und Performance-Installationen erforschen Prozesse der Verkörperung von Gedanken und Handlungen, sowie poetische Wege zur Neuerfindung der Beziehungen zwischen unserer Umwelt, ihren Objekten, ihren Atmosphären, der Sprache und unseren Körpern. Fabrice Mazliah wurde 1972 in Genf geboren und studierte an der Genfer Tanzschule, an der Tanzschule von Brigitte Matteuzzi, an der Rudra Béjart School in Lausanne und an der Nationale Tanzschule in Athen. Ab 1994 war er Mitglied des Nederlands Dans Theater. Mazliah war fast zwei Jahrzehnte lang Mitglied des Ballett Frankfurt/The Forsythe Company (1997–2015), das von dem Choreographen William Forsythe geleitet wurde. Ab da begann sein Interesse für die Verbindung von choreographischer Arbeit und künstlerischer Forschung. Er gründete das Kollektiv MAMAZA mit Ioannis Mandafounis und May Zahry (2010–2014), das Ensemble HOOD (2016–2018) und Work of Act (2018). Mazliahs choreographische Arbeit wird international produziert und gezeigt, u.a. bei den Swiss Dance Days; PACT Zollverein, Essen; DeSingel Theater, Antwerp; Kunstenfestivaldesarts, Brussels; Lyon Opera Ballet; Théâtre de la Ville, Paris; und Venice Architecture Biennale. Im Jahr 2024 ist Mazliah Artist in Residence im Künstler:innenhaus Mousonturm und am Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt.
Seine aktuellsten Werke sind Bodies (2023), für sechs Tänzerinnen und Tänzer, das menschliche und nicht-menschliche Verflechtungen anhand des biologischen Konzepts des symbiotischen Holobionten untersucht, The Ends of Things, The Things of Ends (2024) für die Tanzkompanie des Theater Basel, das sich mit der Schönheit des Endes sowohl im Tanzrepertoire als auch in der jüngeren Geschichte auseinandersetzt, SHEELA (2024) mit sechs Darstellerinnen, das sich ganz auf ihre Stimmen, ihre gemeinsame Präsenz und die potenzielle Gemeinschaft konzentriert, die sie entfalten. Cite In Site In Sight (2025) für die Absolventen der KHIO in Oslo untersucht – nicht metaphorisch, sondern materiell – unser aller Verflechtung mit Luft, Bild, Ton, Erinnerung und Materie. Die immersive Performance BONES (2025), in Zusammenarbeit mit Claude Janssen, verwebt analoge, spirituelle und digitale Medien miteinander. making a sullen roar (as the wind does) 2025, speziell für und mit dem in Zürich ansässigen Kollektiv dance me to the end – bestehend aus Künstler*innen über sechzig Jahren, die Bewegung und Klänge durch verschiedene emotionale Zustände erforschen.
Mazliah lebt in Basel und Frankfurt am Main.