Nicht-akademischer Vortrag
In seinem nicht-akademischen Vortrag präsentiert Diego Aramburo ein eigentümliches historisches Artefakt: den Film über Boliviens letzte Todesstrafe. Sie fand 1917 statt und wurde auf Zelluloid festgehalten. Der kurze Stummfilm, der an Charlie Chaplin erinnert, ging nach einer kurzen Zeit der Zensur in den Ruinen eines alten Kinos zunächst verloren, wurde dann vom Nationalen Bolivianischen Filmarchiv gefunden, wo er als nationaler Schatz für Jahrzehnte in den Archiven verschwand - nur um in den Nullerjahren im globalen Abwassersystem des Internets wieder aufzutauchen. Dort wurde das Artefakt herausgefischt und schliesslich vom Nationalen Filmarchiv von Chile - dem grossen Konkurrenten - veröffentlicht.
Die zufälligen Umstände, unter denen der grotesk tragische Film seinem eigenen Todesurteil entging, sind Ausgangspunkt von Aramburos Überlegungen über das Dokument und seine zähe widerständige Natur.
Dauer: ca. 60 Minuten
Eintritt frei, Anmeldeformular folgt
Im Rahmen von It's The Real Thing | Basler Dokumentartage 26
itstherealthing.ch