is_wheelchair_accessible Diese Veranstaltung ist rollstuhlgängig.
has_childcare Mit Kinderbetreuung am 22.10.
is_translated Sprache: Französisch, Deutsch, Lingala, Kibudi, Swahili | Untertitel: Deutsch
Zahl was du kannst:   15.- /  25.- /  35.-  
© Joseph Kasau

Nomination GROUP50:50 in der Kategorie Genrespringer für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST 2023

Mit ihrem letzten Stück The Ghosts Are Returning gelang der GROUP50:50 ein Kunstgriff: Die Uni Genf beschloss im Anschluss an die Premiere die Rückgabe von sieben Skeletten vom Volk der Mbuti, die ein Schweizer Arzt 1953 im Kongobecken exhumierte und zu Forschungszwecken nach Europa geholt hatte. Jetzt kehrt die GROUP50:50 zurück in die Region und erarbeitet mit Bewohner*innen des Regenwaldes ein multimediales Musiktheaterstück über ein komplexes Ökosystem, das allmählich aus den Fugen gerät. 

Auf der UN-Klimakonferenz 2022 vereinbarten die drei grössten Regenwaldstaaten der Erde eine Klimapartnerschaft. Während die Weltbevölkerung allmählich versteht, dass sie gegen die Abholzung des Waldes im Kongobecken vorgehen muss, weil er grosse Mengen CO2 bindet, wird die lokale Bevölkerung aber einmal mehr zum Spielball geopolitischer Interessen. Um die überwältigende Artenvielfalt zu erhalten, kämpfen Umweltschützer*innen vor Ort gegen Minengesellschaften und Holzexporteure, die mit der Unterstützung korrupter Politiker*innen Gold und Holz abbauen. Die internationalen Expert*innen des Naturschutzes geraten dabei gleichzeitig in blutige Konflikte mit den ansässigen Bauern, die traditionellerweise Wald roden, um Landwirtschaft zu betreiben. Und dann sind da noch die Menschen vom nomadischen Volk der Mbuti. Sie kennen den Wald besser als alle anderen, weil sie davon leben, was er ihnen zur Verfügung stellt. Obwohl sie als die „ersten Bewohner des Waldes“ gelten, hat bisher niemand ihr Recht auf den Wald anerkannt. Sie können nur dabei zusehen, wie ihr Lebensraum schwindet.  

Gemeinsam mit einer Mbuti-Gemeinde und lokalen Bauern diskutieren und singen die Musiker*innen und Performer*innen des Ensembles darüber, was wir von unseren Vorfahren geerbt haben und was wir den zukünftigen Generationen hinterlassen werden. Im Dialog mit der traditionellen Musik der Region schaffen sie eine transnationale Zeremonie, einen rituellen Versuch über die Bedeutung des Waldes für das Schicksal der Weltbevölkerung.
 
Dauer: 120 Minuten.

Publikumsgespräch am 19.10. im Anschluss an die Vorstellung

Talk Who are the guardians of the forest? am 21.10. um 18 Uhr

Kinderbetreuung am 22.10.: Für Kinder zwischen 3 und 10 Jahren, kostenfrei, Anmeldung bis 20.10. unter r.ladous@kaserne-basel.ch, Treffpunkt an der Kasse 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn, weitere Informationen: Für Familien

www.group5050.net

Biografie

Die GROUP50:50 sind ein Kollektiv aus dem Kongo, der Schweiz und Deutschland sowie eine Produktionsstruktur mit Sitz in Basel, Berlin und Lubumbashi, die transnationale künstlerische Kooperationsprojekte realisieren und produzieren. Sie erzählen Geschichten über die historischen und aktuellen wirtschaftlichen und politischen Verflechtungen zwischen ihren Ländern, fordern die Rückgabe des kulturellen Erbes und Reparationen für koloniale Verbrechen und aktuelle Menschenrechtsverletzungen. Sie befassen sich mit der Geschichte der Globalisierung, der kolonialen Herrschaft über den afrikanischen Kontinent sowie mit neokolonialen Praktiken der Ausbeutung von Mensch und Natur. Dabei reflektieren sie kritisch die Formen ihrer Zusammenarbeit, die durch historische und wirtschaftliche Ungleichheiten und kulturelle Missverständnisse beeinträchtigt wird.


 

Credits

Künstlerische Leitung

Eva-Maria Bertschy, Joseph Kasau, Kojack Kossakamvwe und Elia Rediger

Musikalische Leitung

Kojack Kossakamvwe und Elia Rediger 

Texte

Eva-Maria Bertschy, Jean-Baptiste Ekaka, Joseph Kasau, Patrick Mudekereza und Elia Rediger

Video

Joseph Kasau und Moritz von Dungern

Performance

Jean-Baptiste Ekaka, Stany Kalanda, Kojack Kossakamvwe, Elia Rediger, Huguette Tolinga

Performance (in den Videos)

Ruth Kemna, Gérard Agbokabolo Amboko, Jean Kamana, Papa Delolai, Christophe Anzalite Amboko, Dauphin Kakuaguwe Wendokono, Maman Antoinette, Constant Delite, Sengele Charles, Michel Basekombonane, Jean-Maria Nangondese, Rose Ongane, Jean-Paul Ingbitina, Collethe Bombini, Jules Amboko, Jacques Modo, Mambunga Basekombonane, Awilikilango, Adeline Baboanane, Julberthe Bibedu, Paulin Banyandey, Françoise Iday, Clementine Nengapeta, Micheline Iday, Jean-Pierre Bambabeya, Philiphe Bozi Marie, Nangaa Charline, Michel Thomo, Marie Akemande, Therese Monikomange, Bambanaye Abuty, Ndandambajaye, Jean-Pierre Monzabete, Anyabukiyuo, Jean-Pierre Bambakoanza, Adwakanakeya, Anthoinethe Abinya Kalite, Agbokabulo Mavambu, Jean-Marie Akemane, Raymond Kakeane, Clementhine Natho, Adwakanakeya Jedeo

Kostüme

Cédrick Nzolo, Souleymane Diallo und Janine Werthmann

Technische Leitung und Lichtdesign

Sylvain Faye

Sounddesign

Philipp Ruoff und Elia Rediger

Produktion

Camille Jamet, HERProductions und Isaac Yenga

Recherche

Jean de Dieu Aybeka

Schauspieltraining

Emmanuel-Egide Elbas Manuana Ndosi

Regieassistenz

Anna Melissa Zentgraf

Hospitanz

Fy Notahiana Harinofy Ramsoron

Presse und Social Media

Johannes Fellmann, Leonie Soltys, Fellow Publishing

Herzlichen Dank an

Alex Hasslieb, Olivier Maloba Banza, Chasper Sarott, Patrick Saidi und Prof. Alphonse Maindo

Mit der finanziellen Unterstützung von

Fachausschuss Tanz & Theater Basel-Stadt / Basel-Landschaft, Pro Helvetia, Südkulturfonds, Ernst Göhner Stiftung, Corymbo Stiftung, Schweizerische Interpretenstiftung, GEA Waldviertler

Koproduktion

Residenz Schauspiel Leipzig, Kaserne Basel und Centre d’Art Waza Lubumbashi, in Zusammenarbeit mit Caritas Wamba, den Gemeinschaften von Bagoia und Asandabo

© Joseph Kasau